blog_top_banner
25.08.2025

Wie wird die Handpan hergestellt

Handpan-Herstellung ist mehr als nur das Ausklopfen einer Schale. Es ist ein langwieriger, sorgfältiger Prozess mit hoher Fehlerquote, der oft Dutzende oder sogar Hunderte von Stunden erfordert. Der Prozess lässt sich in die folgenden Kernphasen unterteilen:

Wie wird die Handpan hergestellt

 

Phase 1: Design und Materialauswahl

Tonartgestaltung: Bevor der Hersteller beginnt, muss er zunächst die Tonart der Handpan bestimmen (z. B. D Kurd, C Arabian usw.). Dadurch werden die Grundtonhöhe des mittleren Ding-Ton und die Anordnung und Beziehung der umgebenden Töne (Tonfelder) bestimmt.

Stahlauswahl: Gängige Handpans werden typischerweise aus zwei Stahlsorten hergestellt:

Nitrierter Stahl: Dies ist das am häufigsten verwendete und am höchsten geschätzte Material. Es ist extrem hart und korrosionsbeständig und erzeugt einen hellen, lang anhaltenden, obertonreichen Klang. Zu den repräsentativen Marken gehört PANArt (Erfinder des Hang).

Edelstahl: Er lässt sich leichter verarbeiten und erzeugt typischerweise einen wärmeren, weicheren Ton mit etwas schnellerem Abklingen. Viele führende Marken verwenden ebenfalls Edelstahl.

Schneiden: Die ausgewählte große Stahlplatte wird mittels Plasma- oder Laserschnitt zu einem kreisrunden Rohling geformt.

 

Phase 2: Formen

Hydraulisches Pressen: Der flache, runde Block wird auf eine Form gelegt und mithilfe einer massiven hydraulischen Presse in die ikonische „fliegende Untertassen“-Form gepresst, wodurch die ersten Umrisse der oberen (Ding) und unteren (Gu) Schale entstehen.

Handhämmern: Dies ist die traditionellste und kunstvollste Methode (auch von PANArt verwendet). Der Handwerker verlässt sich ganz auf seine Erfahrung und sein Gefühl und hämmert den Block Stück für Stück in die endgültige Kuppelform. Diese Methode verleiht jeder Handpan ihren einzigartigen Charakter.

 

Phase 3: Tonfeldlayout und anfängliche Abstimmung

Markierung der Tonfelder: Auf der Kuppel der Oberschale sind die Positionen und Formen des zentralen Dings und der umgebenden 7-8 Tonfelder entsprechend der geplanten Stimmung präzise markiert.

Hämmern: Mit Hämmern unterschiedlicher Form und einem Obereisen wird der markierte Bereich durch Hämmern eingedrückt, wodurch der anfängliche Tonumfang entsteht. Tiefe, Form und Krümmung jeder einzelnen Eindrückung beeinflussen die endgültige Tonhöhe und Klangfarbe.

 

Phase 4: Feinabstimmung – Der wichtigste und schwierigste Schritt

2

Dies ist der anspruchsvollste Teil des Produktionsprozesses. Er erfordert viel Geschick und Gehör vom Hersteller, dauert am längsten und weist die höchste Fehlerquote auf. Das Stimmen erfolgt nicht durch das Anziehen von Schrauben, sondern durch Hämmern, um die inneren Spannungen im Metall zu verändern und so die Tonhöhe zu ändern.

Normalisieren: Nach der ersten Formgebung erfährt die Stahlhülle durch das Hämmern erhebliche innere Spannungen, wodurch sie hart und spröde wird. Der Hersteller erhitzt sie auf eine bestimmte Temperatur (ca. 800–900 °C) und kühlt sie dann langsam ab, um die Spannungen abzubauen und den Stahl weicher zu machen. So wird er für die anschließende Feinabstimmung vorbereitet.

Hammerstimmung:

Der Hersteller befestigt die Schale an einem speziellen Ständer, erfasst den Klang jeder Note mit einem Überwachungsmikrofon und analysiert ihre Grundfrequenz und Obertonreihe mithilfe einer Spektrumanalysesoftware.

Sie verwenden speziell gefertigte kleine Hämmer, um ganz leicht auf bestimmte Stellen im Register zu schlagen.

Schläge in der Mitte des Registers (der Krone) senken normalerweise die Tonhöhe.

Schläge am Rand des Registers (der Schulter) erhöhen typischerweise die Tonhöhe.

Dieser Prozess erfordert Tausende von Feinabstimmungszyklen. Ziel ist nicht nur die Genauigkeit des Grundtons jedes Registers, sondern auch die Reinheit und Fülle der Obertöne, die über alle Register hinweg harmonisch schwingen. Ein guter Instrumentenbauer stimmt nicht nur einzelne Töne, sondern die Klangbühne und Resonanz des gesamten Instruments.

3

Phase 5: Montage und Endbehandlung

Kleben: Ober- und Unterschale werden miteinander verbunden, üblicherweise mit hochfestem Epoxidkleber. Die Dichtheit und Festigkeit der Verbindung sind entscheidend und beeinflussen Resonanz und Haltbarkeit.

Nitrieren (bei Verwendung von nitriertem Stahl): Die fertige Pfanne wird in einen Spezialofen gegeben und bei hohen Temperaturen mit Stickstoffgas begast. Stickstoffatome dringen in die Stahloberfläche ein und bilden eine extrem harte und verschleißfeste Nitridschicht. Dieser Prozess fixiert die Tonhöhe endgültig und verändert sich beim nächsten Schlagen kaum. Deshalb sind nitrierte Stahlpfannen so stabil und langlebig.

Endbearbeitung: Die Oberfläche wird gereinigt, poliert oder gealtert, um ihr ihr endgültiges Aussehen zu verleihen.

Abschließende Qualitätskontrolle: Der Panmaker führt eine abschließende, gründliche Prüfung der Tonhöhe, des Klangs, des Aussehens und der Haptik des Instruments durch, um sicherzustellen, dass es den Werksstandards entspricht.

Raysen-Handpan-Herstellungsprozess:
https://youtu.be/H7Fd4OWj-cY?si=rWPfis2RbCEMpZDq

Zusammenarbeit & Service